Das Wörterbuch definiert die Geschlechtergleichheit im Allgemeinen als „den Zustand, die gleichen Rechte, den gleichen Status und die gleichen Chancen zu haben wie andere, ungeachtet des Geschlechts“. Um dieses Konzept vollständig zu verstehen, muss zunächst der Begriff „Geschlecht“ definiert werden.
Definition von Geschlecht
Das Geschlecht einer Person ist die komplexe Wechselbeziehung zwischen drei Dimensionen. Jede dieser Dimensionen kann bei einer Reihe von Möglichkeiten stark variieren. Man könnte behaupten, dass die Zufriedenheit eines Menschen in und mit seinem Geschlecht mit dem Grad zusammenhängt, in dem diese drei Dimensionen miteinander harmonieren.
- Körper: Unser Körper, die Erfahrung mit dem eigenen Körper, wie die Gesellschaft dem Körper ein Geschlecht zuweist und wie andere mit uns, basierend auf unserem Körper, interagieren.
- Identität: Unser tiefes, inneres Selbstgefühl als männlich, weiblich, einer Mischung aus beidem, oder keinem von beiden – zu dem wir uns innerlich bekennen.
- Ausdruck: Wie wir unser Geschlecht in der Welt darstellen und wie Gesellschaft, Kultur, Gemeinschaft und Familie unser Geschlecht wahrnehmen, mit ihm interagieren und versuchen, unser Geschlecht zu formen. Der Ausdruck Geschlecht bezieht sich auch auf Geschlechterrollen und darauf, wie die Gesellschaft diese Rollen nutzt, um die Konformität mit den geltenden Geschlechternormen durchzusetzen.
Geschlecht und Körper
Die meisten Gesellschaften betrachten das Geschlecht als ein binäres Konzept mit zwei starr festgelegten Optionen: Männlich oder weiblich, beide basierend auf den Fortpflanzungsfunktionen einer Person (Genitalien, Geschlechtschromosomen, Gonaden, Hormonen, Fortpflanzungsstrukturen). Aber dieses Entweder-Oder-System kann selbst den biologischen Aspekt des Geschlechts nicht adäquat erfassen. Während die meisten Körper eine von zwei Formen von Genitalien haben, die als weiblich oder männlich klassifiziert werden, gibt es natürlich vorkommende intergeschlechtliche Zustände, die zeigen, dass Geschlechter über eine Vielfalt von Variationen verfügen. Dieses biologische Spektrum an sich sollte ausreichen, um die vereinfachende Vorstellung der binären Geschlechterordnung zu zerstreuen – es gibt durchaus mehr als zwei Geschlechter.
Die Beziehung zwischen dem Geschlecht einer Person und ihrem Körper geht über die reproduktiven Funktionen hinaus. Forschungsergebnisse in der Neurologie, Endokrinologie und Zellbiologie weisen auf eine breitere biologische Basis für die Geschlechter-Erfahrung eines Individuums hin. In der Tat zeigt die Forschung zunehmend, dass unsere Gehirne eine Schlüsselrolle bei der Frage spielen, wie wir unser eigenes Geschlecht erleben. Auch die Körper werden im Kontext kultureller Erwartungen geschlechtsspezifisch zugeordnet. Männlichkeit und Weiblichkeit werden mit bestimmten physischen Attributen gleichgesetzt und bezeichnen uns jeweils als Mann oder Frau, basierend auf dem Grad, in dem diese Attribute vorhanden sind. Diese Zuweisung von Geschlechterrollen und -normen unserer Körper beeinflusst, wie wir über uns selbst denken und wie andere uns wahrnehmen und mit uns interagieren.